Konstruktionsrichtlinien

Diese Konstruktionsrichtlinien und Qualitätshinweise gelten immer, außer es wurde explizit anderes vereinbart. Wenn Sie Fragen dazu haben, können Sie uns jederzeit kontaktieren.

1. Toleranzen

Beim Laserschneiden und Biegen entsprechen wir der Norm DIN ISO 2768-m (Grenzmaße für Längen, Rundungshalbmesser) und DIN ISO 9013-1 (Standardtoleranz für thermische Verfahren). 

Eine Fertigungszeichnung ist bei einfachen Bauteilen nicht zwangsweise notwendig. Verbindlich für die Fertigung ist immer die CAD-Datei. Wir prüfen den Inhalt der Fertigungszeichnung nicht und darin vermerkte Kommentare oder Hinweise werden nicht berücksichtigt.

2. Konstruktion und Qualität beim Laserschneiden

Beim Laserschneiden werden standardmäßig spitze Ecken an Außen- und Innenkonturen mit einem kleinen Radius versehen. Diese Eckenverrundung kann verhindert werden, in dem z.B. an Innenkonturen ein kleines Kreissegment in die Konstruktion eingebracht wird. Dies ist insbesondere bei Steckverbindungen wichtig.

Schnittkanten sind beim Laserschneiden nicht vollständig eben, sondern weisen eine gewisse Rauhheit auf, die mit größerer Materialdicke stärker ausgeprägt ist. Wir halten bei der Kantenrauhheit die Normen ein. Am Punkt des Schnittbeginns kann die Schnittkantenqualität leicht eingeschränkt sein, z.B. durch einen leichten Wulst. Dies stellt nie einen Mangel dar. 

Die Oberflächenqualität eines Teils kann durch beidseitiges Entgraten stark verbessert werden. Bei nicht-entgrateten Teilen sind kleine Spritzer und bei Stählen auch leichter Rost kein Mangel. Bitte nennen Sie explizit Ihre Oberflächenanforderungen, wenn es um Sichtteile geht.

Beim Laserschneiden können insbesondere bei Teilen unter 200 mm x 200 mm MicroJoints eingesetzt werden, die das Teil im Restgitter festhalten um ein Verkippen oder Herunterfallen zu verhindern. Es bleiben an der Stelle des MicroJoints kleine Materialrückstände übrig, die wir nur dann entfernen, wenn Sie das Teil auch entgraten lassen.

Nach dem Laserschneiden können Grate und Verzug auftreten, insbesondere bei dickeren oder thermisch empfindlichen Materialien. Wir werden Ihre Teile nur entgraten, wenn Sie dies explizit in der Bestellung auswählen. Standardmäßig richten wir die Teile nicht nach dem Schneiden.

3. Konstruktion fürs Biegen

Beim Biegen müssen Mindestschenkellängen beachtet werden, damit das Bauteil sauber auf beiden Seiten des Unterwerkzeugs aufliegt. Unsere Plattform weist Sie darauf hin, wenn die Mindestschenkellängen unterschritten werden. Ebenso kann es vorkommen, dass es bei einer Biegung zur Kollision mit dem Biegewerkzeug kommt und die Biegung deshalb nicht durchführbar ist.

Innenkonturen müssen einen gewissen Mindestabstand zur Biegung haben, da es sonst dazu kommen kann, dass die Innenkontur nicht mehr Maßhaltig ist. Ein Entlastungsschnitt kann in das Bauteil eingefügt werden, um die Maßhaltigkeit zu garantieren. Bei entsprechendem Hinweis unserer Plattform empfehlen wir Ihnen einen Entlastungsschnitt einzufügen.

Bei sehr spitzen Biegewinkeln kann es zu einer Rissbildung kommen. Je dicker das Material ist, desto anfälliger ist es dafür. Außerdem sind Aluminium und Edelstähle etwas anfälliger für Rissbildung als Baustähle. Kleinere Risse und Dehnungsfugen stellen keinen Mangel dar.

Falzungen können Sie in ihrer Konstruktion anbringen, allerdings mit einem 0,2 mm Abstand zwischen den beiden Laschen. In der Produktion wird die Falzung selbstverständlich vollständig geschlossen.

Bei Biegeradien kann es zu kleinen Abweichungen kommen, je nach Materialcharge und konkreter Maschine und Werkzeugkombination. Eine kleine Toleranz von 10% stellt keinen Mangel dar. Wir versuchen immer die von Ihnen konstruierten Radien der CAD Datei zu produzieren und melden uns, falls dies technisch nicht möglich sein sollte.

Stand: 01.06.2025